







KILL THE HILL 2023
Wir hatten euch im Voraus schon über das Event Kill THE HILL auf Mallorca informiert, trotzdem nochmal schnell zusammengefasst, in was wir uns reingestürzt haben.
Auf 110 km galt es 2000 hm zu überwinden, davon ca. 1900 hm auf den ersten 60 km. Klares Highlight für die 300 Teilnehmer des Events waren 7 km, auf einer sonst für die Öffentlichkeit gesperrten Militärstraße, die für uns geöffnet wurden.
Diese 7 km wurden getimt im Stile eines Zeitfahrens absolviert, und waren doch recht anspruchsvoll. Auf den 7 km galt es 600 hm zu bewältigen, das macht eine durchschnittliche Steigung von 9 %, mit Rampen bis zu 13 %. Oben angekommen gibt es einen Stopp mit deftiger Verpflegung und dann fahren alle gemeinsam wieder zum Ziel am Viva Blue Hotel.
Wir vom Hardys fanden die Idee und auch die Art des Events so cool, dass wir uns im Sponsoring des Events beteiligt haben, und natürlich selbst am Start standen. Da wir Anfang Mai im Laden aber mehr als genug zu tun haben, haben wir nur Luka hingeschickt, der sofort Bock auf das Event hatte und als Lizenz Rennfahrer natürlich auch einen Blick auf das getimte Segment hatte! Denn wie oft kann man dort schon hochfahren und eine Bestzeit aufstellen, nicht sehr oft! Seine ganzen Leistungswerte findet ihr im Post, für alle die genau Zahlen interessieren.
LETS GO! Die Reise ging bereits am 02.05. los, ab in den Flieger und auf die Insel. Mallorca im Mai, das war neu für mich, sonst kenne ich die Insel nur im Winter und ganz im Frühjahr aus unseren Trainingslagern zur Saisonvorbereitung, dort hat man oft sonnige Tage bei ca. 15–20 Grad, kann aber auch viel Wind und durchaus Wolken haben. Im aktuellen Wetterbericht standen jeden Tag 25 Grad und Sonne, was dann auch so kam und wirklich warm war, bereits morgens um 8Uhr konnte man ohne zu „frieren“ Kurz-Kurz losfahren und an den Anstiegen war ein Unterhemd eigentlich überflüssig, dort konnte man sich von der Sonne braten lassen. Es war also gut, dass wir bereits Mittwoch und Donnerstag auf dem Rad hatten, um uns zu „akklimatisieren“ und den ersten Sonnenbrand zu bekommen, was bei unseren 4-5h Training durchaus abzusehen war :D.
Warum schreibe ich, wir, weil ich nicht alleine gereist bin, mit dabei war noch Franziska Brauße, Straßen- und Bahnradprofi, aktuelle Olympiasiegerin, sowie Welt- & Europameisterin aus Metzingen, sie ist dem Hardys treu verbunden, und wurden als Stargast und auch als Aushängeschild von uns mit zu Event geschleppt. Wir konnten damit nicht nur cool werben und mehr Aufmerksamkeit erzeugen, sondern wollten dem Event Kill THE HILL und allen Teilnehmer nochmals etwas besonders bieten, denn mit so jemandem fährt man nicht jeden Tag. Als ihr Rennplan es zuließ, war sie natürlich gleich dabei und wollte die gesamte Woche als Trainingslager nutzen, und beim Kill THE HILL samstags nochmal voll reintreten.
1 TAG TO GO! Am Freitag haben wir von Hardys dann eine kleine Ausfahrt gemacht, bei der jeder kommen, in Ruhe quatschen, Fragen stellen und die Beine lockern fahren konnte. Auf einer 30 km flachen Runde rund um Playa de Muro ging das ohne Probleme und alle Teilnehmer waren gut gestimmt. Alle Fragen konnte geklärt werden und sich schon mal vorm eigentlichen Event kennenlernen hat auch immer Vorteile. Leider ist die gute Stimmung schnell umgeschlagen, da Stargast Franzi am Ende der Runde etwas platt war und schnell merkte, dass etwas nicht stimmt und sie sich unwohl fühlte, dies hatte zur Folge, dass sie am nächsten Tag um 9Uhr morgens nicht am Start vom offiziellen Event KILL THE HILL stehen konnten, was für alle sehr schade war.
8 UHR ABFAHRT! Nach einem schnellen Frühstück ging es bereits um 8 Uhr aufs Rad, da der Start auf 9 Uhr angesetzt war und ich noch 15 km zum Startort zurücklegen musste, dies stellten sich aber als entspanntes Warmfahren heraus und ging im Windschatten einer größeren Gruppe, die in dieselbe Richtung fuhr, auch ohne Probleme. Ich war auch nicht der Einzige der in dieser Gruppe Windschatten gefunden hatte, den bereits dort traf ich 2 Mitstreiter des KILL THE HILL. Am Fuße des Cup de Formentor war dann der offizielle Startbereich in dem bereist der Großteil der 300 Teilnehmer stand und auf den Start wartete, dementsprechend haben wir uns weiter hinten hingestellt und haben entspannt auf den Start gewartet. Wir waren auf jeden Fall in guter Gesellschaft, denn als es dann losging bin ich neben Jan Eric, dem Veranstalter des Events und hinter Andre Greipel, Ex Straßenprofi und mehrfacher Deutscher Meister, sowie Grand Tour Etappensieger, los gerollt und hatte Zeit zum Quatschen (siehe Bild vom Start).
ALLES ENTSPANNT! Der Start war gemächlich und es ging mit Führungsfahrzeug und Motorradstaffel auf fast komplett gesperrten und so autofreien Straßen Richtung Puig Major. Das los rollen war wieder perfekt um andere Teilnehmer kenn zulernen und sich auszutauschen. Die erste Verpflegungspause gab es dann nach ca. 1:20h, nach dem ersten langen Anstieg, in Lluc an der Kreuzung vom Coll de Femenia und dem Coll de la Batalla. Nach dem Stopp waren es noch ca. 15 km und 40min bis zum eigentlichen Anstieg, was hieß, dass es langsam Ernst wurde, dementsprechend habe ich mich sehr weit vorne unter den ersten 20 Fahrern einsortiert, um bei den erfahrenen Bergfahrern und anderen ambitionierten Fahrern zu sein, denn eins ist klar nicht alle der 300 Teilnehmer wollen die 7 km Vollgas auf Zeit hochfahren, viele nutzten das Event, um überhaupt einmal die Chance zu haben diese Straße und den Berg Puig Major bis nach ganz oben zu fahren, anders kommt man nicht oder nur sehr, sehr schwer auf diese Straße die zum höchsten Punkt der Insel führt!
ETWAS BLÖD GELAUFEN! Ganz weit vorne im Feld konnte ich dann auch mit ein paar anderen „Racer“ reden, die alle Bock hatten und heiß auf den Anstieg waren, was mir zeigte, dass auch einige dabei waren, die das ganze nicht nur wegen der Besonderheit und der krassen Aussicht machen, sondern wegen des Zeitfahrens. Das war mir ja auch vorher klar, ich hatte ja auch immer ein Auge auf dem Zeitsegment, aber jetzt wurde es mir das erste Mal an dem Tag so richtig klar. Was ich vergessen hatte, obwohl es im Roadbook stand, war ein weiterer Stopp nur 40min später 1 km vor dem Anstieg. Blöd gelaufen, denn dieser Stopp war kleine Straße, am See Cúber, welche eine Sackgasse war und plötzlich stand ich nicht mehr unter den ersten 20, sondern unter den letzten 20 Fahrern. Da das ganze Ding ja eh ein Zeitfahren ist und die individuelle Zeit gilt, alles kein Problem, aber wäre natürlich cool gewesen mit den anderen, denn einige schnelle Fahrer wusste das wohl und standen nach dem Stopp weiter ganz vorne, hoch zu fahren. Andere haben sich dann durch 300 Fahrer durchgedrückt um eben doch als einer der ersten in den Berg zu fahren, das war mir dann aber einfach zu blöd und so ging es nach dem Stopp eben von hinten los. Wir entschieden uns ganz hinten als letzte in den Berg zu fahren statt mitten drin, mit dem Gedanken das die anderen Fahrer hinten es gemütlich angehen lassen und wir uns so besser an Ihnen vorbeidrücken können. Als starteten wir nach 5min warten wirklich als die letzten 2 Fahrer in das 7 km Zeitfahren Segment.
VON GANZ HINTEN NACH GANZ VORNE? Ich bin zusammen mit Mathias Wiele in das Segment gestartet, Mathias kenne ich aus vielen Bundesligarennen. Dort ist er grade, wenn es steil wird, immer gut dabei und zeigt, was er drauf hat. Dementsprechend war er wirklich heiß auf den Anstieg und wollte Vollgas ballern, dafür war ich natürlich auch da, muss aber sagen, bereits auf den ersten Kilometer hab ich gemerkt, dass sich die Beine nicht super anfühlen und dass heute nicht der beste Tag auf dem Rad ist. Trotzdem bin ich eine Weile mit Mathias mit gefahren, habe dann aber bereits nach 2,5 km mit ca. 400 Watt entschieden etwas rauszunehmen und meinen eigenen Rhythmus zu finden, den für die 7 km mit 9 % habe ich mindestens mit 20min eher 25min gerechnet, also war noch einiges zu fahren. Schnell habe ich Mathias aus meiner Sicht verloren, denn der Mann ist wirklich geflogen, während es bei mir eher bescheiden lief. Die Wattzahlen sind deutlich runter und so auch etwas die Moral, aber durchgezogen habe ich natürlich trotzdem, mit Blick auf eine gute Top10 Zeit! Neben der wirklich schönen Straße, die mega Ausblicke über die gesamte Insel zuließ, war auch der Puig Major selber beeindruckend schön! Diese 7 km Straße mit vielen Spitzkehren hat sich richtig in den kahlen steinigen Berg reingefressen und wirkte einfach brachial und einzigartig, mit einem Ende auf 1436 Meter über dem Meeresspiegel. Als ich als 45. Fahrer durchs Ziel fuhr, standen für mich 26:55min zu buche, was hieß, dass ich ca. 250 Fahrer überholt hatte! Dafür habe ich 348 Watt auf die Straße gezimmert, was in der Gesamtwertung für Platz 8 reicht! Mein anfänglicher Begleiter Mathias hat das ganze Ding sogar abgeschossen! Mit 22:26min hat er als schnellster Fahrer des Tages den Sieg geholt.
Hier eine kurze Auflistung einiger Fahrer:
- Mathias Wiele 22:26min (BL Team SchnelleStelle)
- Ethan Hayter 23:26min (Ineos Grenadiers)
- Jörg Ludewig 26:01min (Alpecin Ride Club Ex Worldtour Profi)
- Andre Greipel 26:01min (Ex Worldtour Profi)
- Luka Zetzsche 26:55 min (Hardys.tv Team)
Wie man sehen kann, haben mich dort einige bekannte Namen stehen lassen, womit ich gut leben kann, der einzige Minuspunkte war mein Start, der für mich so weit hinten erfolgt hat. Bestimmt wäre ich etwas schneller gewesen bei Andre und den anderen in der Gruppe, denn am Hinterrad das leidet es sich einfach besser. :D Aber Chapeau an Mathias, der die Zeit auch Solo gefahren ist und von Platz 299 bis auf Platz 12 vorgefahren ist!
Der UnoX Pro Tour Fahrer Niklas Eg ist an diesem Tag ebenfalls den Berg hoch ist, war etwas schneller als Mathias, allerdings ist seine Zeit nur auf Strava einzusehen, dort hat er den KOM mit 21:43min, aber die Strava Zeiten sind alle etwas schneller als die offiziellen.
Kurz aber mal Zeiten bei Seite und guckt die Bilder, die wir hier im Blog haben an! Aussicht und auch einfach die Straße selber ist wirklich etwas Besonderes. Atmosphäre, Stimmung und Leute waren mega und Spaß hat es auf jeden Fall viel gemacht. Neue Leute kennenzulernen und mit diesen eine solche Erfahrung zu teilen ist immer wieder etwas Cooles und so ein Event ist dafür perfekt! Auch, weil es eine wirklich entspannte „Aftershowparty“ im Partnerhotel gab.
HAPPY END! Zum Abschluss gab es im Zielbereich eine wirklich schöne und hochwertige Finisher Medaille und einige Stände der Sponsoren wie Ryzon, Abus, Alpecin, u. v. m. dort war eine ausgelassene und entspannte Stimmung bis es auch dort zum Abendessen ging, bei dem alle 300 Teilnehmer das Buffet des 4-Sterne-Hotels attackierten. Ein paar Teller später war es dann Zeit für eine kleine Siegerehrung, welche draußen auf der Showbühne des Hotels stattfand und ideal für diesen zweck war. Natürlich wurde der schnellste Mann und die schnellste Frau geehrt, aber auch das größte Team, jüngster und ältester Teilnehmer sowie andere Ehrungen. Der Preis für die schnellste Frau kam dabei vom Hardys & Franziska, da wir uns mit ihr zusammen etwas Nettes überlegt hatten, ein limitiertes und unterschriebenes Hardys Europameister Trikot, das wir für Franzi extra zu ihrem ersten Europameistertitel aufgelegt hatten. Passen dazu kam der Preis des schnellsten Mannes kam von Ryzon & Andre Greipel, ebenfalls ein unterschriebenes Trikot, der Andre Greipel Limited Edition, also zwei sehr persönliche und coole Preise, die wie wir finden, das Gesamtbild des Events widerspiegeln. Natürlich gab es auch einen wirklich schön gemachten Siegerpokal mit einem 3D gedruckten KILL THE HILL Logo. Alle anderen Sponsoren haben auch reichlich Preise geliefert und so wurde die Startnummer zur Losnummer und viele Sachpreise wurden verlost. Selbst für die glücklosen gab es dann noch kleinen Preise von Schwalbe, also ging niemand mit leeren Händen heim. Als das geschafft war, ging die Party los, mit Liveband ging es dann in entspannter Party Stimmung in den Abend, den man trotz Erschöpfung des Tages lange hat ausklingen lassen konnte.
FAZIT IST SCHNELL GETROFFEN; 100 % empfehlenswert, einfach eine besondere Veranstaltung mit cooler Atmosphäre, guter Stimmung, guten Mitstreitern und einigen Zusatz Überraschungen! Der Maßstab für die am 04.05.2024 stattfindenden 2. Auflage wurde also sehr hoch gelegt!